BILDUNGSGERECHTIGKEIT:
Bildung ist eine wichtige Ressource, für die Zukunft der Kinder und der Gesellschaft in Gänze. Daher wird hart darum gekämpft. Im deutschen Bildungssystem werden Kinder aus sozial ärmeren Schichten seit Jahrzehnten strukturell benachteiligt. Das ist mittlerweile allen bekannt. Die soziale Herkunft spielt auch in Münster eine immer größere Rolle.
Wir haben als internationale Menschen die klare Haltung, dass Bildung unabhängig von Herkunft, Farbe bzw. sozialem Status, für alle zur Verfügung gestellt wird. Alle Kinder in Münster sollen die gleichen Chancen bekommen sich zu bilden und zu entwickeln, ohne dass andere Faktoren eine Rolle spielen, außer dem eigenen Antrieb. Bildungsgerechtigkeit in Münster bedeutet, dass alle Menschen, unabhängig von ihrem Geschlecht, der ethnischen oder religiösen Zugehörigkeit gleiche Bildungschancen haben. Denn die Realität zeigt uns, dass Bildungserfolg auch vor Ort, ganz stark von der sozialen Herkunft beeinflusst wird. Kinder mit internationaler Familiengeschichte haben signifikant weniger Chancen, einen guten Schulabschluss zu erreichen und höhere Bildungswege einzuschlagen.
Ist-Situation:
Kinder aus Familien mit wenig Einkommen haben schlechtere Bildungschancen, da sie möglicherweise weniger Unterstützung im Elternhaus erhalten oder in weniger gut ausgestatteten Schulen lernen. Menschen mit Migrationsvorgeschichte haben ebenfalls mit starken Herausforderungen zu kämpfen, obwohl sich die Situation in den letzten Jahren etwas verbessert hat. Das deutsche Schulsystem ist stark 3-gegliedert und stammt aus dem letzten Jahrhundert. Es führt zu einer gewollten frühen Selektion, wo die Kinder getrennt werden und wie durch ein Sieb verteilt werden. Der hohe Leistungsdruck und die frühe Selektion im deutschen Schulsystem können dazu führen, dass Kinder, die Schwierigkeiten haben, nicht ausreichend gefördert werden und frühzeitig benachteiligt werden.
Unsere Ziele zur Förderung von Bildungsgerechtigkeit:
-Frühkindliche Förderung:
Investitionen in eine qualitativ hochwertige frühkindliche Bildung, für alle Kinder einen Kita-Platz, genúgend Fachpersonal, sowie der garantierten expliziten Sprachförderung.
-Schulische Unterstützung:
Schulen sollten gezielt benachteiligte Schülerinnen und Schüler unterstützen, z.B. durch zusätzliche Förderangebote, Mentoring-Programme und eine individuelle Lernbegleitung.
-Elternarbeit:
Die Zusammenarbeit mit Eltern ist wichtig, um sie in ihrer Rolle als Erziehende zu stärken und sie über Bildungswege und -angebote zu informieren.
-Diversität und Stärkung der Lehrbildung:
Eine durchmischte Schülerschaft, die verschiedene soziale und kulturelle Hintergründe vereint, kann zu einem inklusiveren und gerechteren Bildungsumfeld beitragen. Lehrerinnen und Lehrer sollten für die Themen Bildungsgerechtigkeit und Umgang mit Diversität sensibilisiert und entsprechend ausgebildet werden.
-Digitalisierung:
Die Digitalisierung kann dazu beitragen, Bildungschancen zu verbessern, wenn sie zielgerichtet eingesetzt wird, um den Zugang zu Lernmaterialien und -angeboten zu erleichtern.
-Schutzkonzept:
Gewalt radikalisiert sich, wenn Betroffene keine Hilfe finden, Systeme versagen und Täter durch Schweigen oder mangelndes Eingreifen gestärkt werden. Ein Schutzkonzept in der Kommune muss frühzeitig erkennen, unterstützen, vernetzen und klare Grenzen setzen – präventiv, sichtbar und konsequent im Handeln.
